TELEFON TELEFON
Praxis Spandau
030 33 77 37 330
Praxis Wedding
030 33 77 37 350
Nav

Schrittmacher

Ziel und Zweck der Behandlung

Ein Herzschrittmacher stellt sicher, dass bei krankheitsbedingtem Abfall der Pulsfrequenz eine minimale ausreichende Herzschlagzahl gewährleistet ist. Ein Herzfrequenzabfall ist häufig mit Symptomen (Schwindel, Neigung zu Kollaps und Bewusstlosigkeitsanfällen, mangelnde Belastbarkeit) verbunden und wird mit der Herzschrittmacherimplantation gebessert oder beseitigt, sofern die Ursache tatsächlich in der Verlangsamung des Herzrhythmus liegt. Spezielle Herzschrittmacher dienen der Behandlung von schnellen Herzrhythmusstörungen (ICD-Systeme) oder der Herzstärkung (CRT-Systeme).

Wo wird die Behandlung durchgeführt?

Der operative Teil (Implantation des Schrittmachers) wird von einem Kardiologen während eines stationären Kurzaufenthalts durchgeführt.

Alle anderen Maßnahmen, Ersteinstellung, spätere Feinprogrammierung, regelmäßige halbjährliche Funktionskontrollen werden von speziellen, mit uns kooperierenden Schrittmachernachsorgeeinrichtungen durchgeführt. Hierzu stehen Schrittmacherprogrammiergeräte der namhaften Hersteller zur Verfügung.

Wie wird die Behandlung durchgeführt?

Die Schrittmacherimplantation ist ein vergleichsweise kleiner Eingriff, der fast immer in örtlicher Betäubung durchgeführt werden kann. Es wird zunächst die Vene unter dem Schlüsselbein durch einen Schnitt freigelegt und eröffnet. Dann wird die Schrittmachersonde eingeführt, in die rechte Herzkammer vorgeführt und dort verankert. Bei Zweikammersystemen wird eine zweite Sonde in den rechten Vorhof eingeführt.

Die Funktion der Sonden überprüft man mit einem kleinen Messgerät, indem man mit Schwachstromimpulsen die Schrittmachertätigkeit simuliert. Bei einwandfreier Funktion wird nun das Schrittmacheraggregat mit der Batterie angeschlossen und unter der Haut versenkt. Eine chirurgische Naht schließt den Eingriff ab. Der Eingriff dauert meist nicht sehr lange, allerdings kann bei Erweiterung des Herzens die Verankerung der Sonden schwierig sein.

Was ist vor und nach der Behandlung zu beachten?

Vor der Behandlung sind manchmal Medikamente abzusetzen, vor allem solche, die den Herzrhythmus verlangsamen oder auch gerinnungshemmende Medikamente.

Aspirinpräparate brauchen nicht abgesetzt werden. Genau entschieden wird nach dem Einzelfall.

Nach der Schrittmacherimplantation werden nach ca. 10 Tagen die Fäden gezogen. Für drei Wochen sollten Sie den Arm nicht über die Horizontale heben, jedoch auch nicht unbeweglich halten.

Registrieren Sie aufmerksam alle Beschwerden; das kann uns helfen, die Feinprogrammierung auf Ihre individuellen Bedürfnisse abgestimmt vorzunehmen. Der jetzt wieder schnellere Herzschlag wird gut toleriert, kann aber nachts etwas Eingewöhnung erfordern.

Mit der Zeit wird Ihr Herzschrittmacher zumeist nicht mehr für Sie spürbar sein. Sie können alle gewohnten Aktivitäten wieder aufnehmen. Störbeeinflussungen werden oft diskutiert, sind aber sehr selten. Zu einer Beeinflussung des Schrittmachers können sehr starke elektromagnetische Felder führen, wie sie in der unmittelbaren Umgebung von Radiosendern, Radaranlagen, aber auch in der Magnetresonanztomographie (Kernspintomographie) vorkommen. Erste MRT-taugliche Schrittmacher sind auf dem Markt.

Störungen durch Haushaltsgeräte kommen normalerweise nicht vor. Detektoren an Kaufhäusern sollten in der Mitte und rasch durchschritten werden. Handys sollten Sie an der dem Schrittmacher entgegengesetzten Seite benutzen. Die Funktion des Herzschrittmachers wird halbjährlich durch Abfrage mit dem Programmiergerät überprüft, was nur kurze Zeit in Anspruch nimmt.

Wie ist die weitere Behandlung?

Die weitere Behandlung richtet sich ganz nach der zugrundeliegenden Herzkrankheit. Der Herzschrittmacher kann die übrigen Funktionen des Herzens nicht ersetzen, teilweise aber auch indirekt bessern. Oft ermöglicht er eine anders nicht durchführbare Behandlung mit rhythmusverlangsamenden Medikamenten.

Back to top